Ziele

Bündelung von Leistungen

Welche Leistungen können, bezogen auf die Stadtwirtschaft, gebündelt werden?

Viele Leistungen werden von mehreren Einheiten erbracht. Diese werden an einer Stelle fokussiert. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Realisierung von Synergien der Aufgabenbündelung und -koordination zu verbessern. Hierfür sind folgende Handlungsmöglichkeiten zu nutzen:
a) Zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Beteiligungen ist die Arrondierung von Leistungen zu überprüfen und fortzuentwickeln.
b) Die Beteiligungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt prüfen und nutzen ihre Kooperations- und Bündelungspotenziale untereinander.
c) Die interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und Landkreisen wird ausgebaut.

Synergie

„Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

Aristoteles

Interkommunale Zusammenarbeit

Die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und angrenzenden Kommunen wird, bezogen auf die Unternehmen, weiter ausgebaut und intensiviert. Hierzu werden die Möglichkeiten mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, den weiteren angrenzenden Landkreisen sowie den einzelnen Kommunen geprüft und vorangetrieben.

Darüber hinaus werden die Unternehmen ihre Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren fortsetzen und intensivieren.

Qualität und Wachstum

In welchen Bereichen lässt sich das Neugeschäft von Unternehmen der Stadtwirtschaft ausbauen?

Jede Beteiligung überprüft ihre Leistungen und Leistungsbereiche regelmäßig und baut sie, soweit wirtschaftlich sinnvoll, aus. Wachstumsziele werden dabei mit den Möglichkeiten für Kooperationen abgestimmt. Dies kann auch die gemeinsame Teilnahme an Ausschreibungen beinhalten. Die HEAG bietet hierzu bei Bedarf Unterstützung an.

Bei den zusätzlichen Leistungen kann es sich auch um digitale Lösungen handeln. Diese sollen wertvoll für die Bürger*innen sowie für Wirtschaft und Wissenschaft sein. Sie sollen einen sicheren und nachvollziehbaren Umgang mit Daten bieten. Ziel sind digitale und vernetzte Angebote und Dienstleistungen, die einen Mehrwert für die gesamte Stadtgemeinschaft darstellen.

Wachstumsziele sind von den Unternehmen zu formulieren. Dabei sind lokale, regionale und überregionale Möglichkeiten zu prüfen.

Die Unternehmen können mit vorhandenen Produkten (Marktdurchdringung) oder dem Erschließen neuer Märkte wachsen. Der Schwerpunkt soll auf der Marktdurchdringung liegen.

Für abgrenzbare Teilbereiche mit eigenständigem Profil können eigenständige Unternehmen gegründet werden.

Welches Ergebnis wird als angemessen angesehen?

Die Beteiligungen im Stadtkonzern nutzen ihre Möglichkeiten zur Effizienzverbesserung und zum Wachstum. Es wird ein angemessenes Jahresergebnis erwartet. Als angemessen wird definiert:

  1. Eine höhere Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital inkl. Rücklagen im Vergleich zu einer risikolosen Alternativanlage, soweit soziale, infrastrukturelle, regulatorische oder gebühren- / haushaltsrechtliche Vorgaben eine Renditebegrenzung nicht vorgeben.
  2. Eine nachhaltige Entwicklung des zu erwartenden Jahresüberschusses unter Berücksichtigung der aktuellen Marktbedingungen.
  3. Bei Dauerverlustbetrieben findet der Kostendeckungsgrad eines vergleichbaren, durchschnittlich gut geführten Unternehmens Anwendung.

Nicht das wirtschaftliche Ergebnis steht allein im Fokus, sondern die Verbesserung von Lebensqualität und Lebenszufriedenheit der Bewohner*innen in den Wohnquartieren und in der Stadt insgesamt.

Wissenschaft. Kultur. Leben.

Welche Möglichkeiten sollen zur Verbesserung der Attraktivität des Standorts (und der Infrastruktur) genutzt werden?

Die Unternehmen identifizieren sich mit den Standortvorteilen der Wissenschaftsstadt Darmstadt auch im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit.

Alle Akteur*innen der Stadtwirtschaft transportieren die Stadt, ihre Marke sowie ihre wesentlichen Qualitäten und Stärken.

Die Einheiten der Stadtwirtschaft schaffen Freiräume für Inventionen und Innovationen und unterstützen aktiv kreative Prozesse in der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Die Beteiligungen des Stadtkonzerns orientieren sich in ihrem Produktmarketing, soweit möglich und sinnvoll, am Auftritt der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Dabei werden die durch den Marketingbeirat formulierten Leitlinien der Wissenschaftsstadt Darmstadt umgesetzt und die zur Bewerbung der Stadt genutzten „Darmstadt ist…“-Claims mit Leben gefüllt.

Ethische Leitplanken bei der Entwicklung Darmstadts zur Digitalstadt

Die Unternehmen werden die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, nutzen und das Projekt Digitalstadt aktiv unterstützen. Daraus ergeben sich fünf Kernziele:

  • Wertvoll für uns
  • Zukunftsgerichtet
  • Sicher
  • Nachhaltig
  • Partizipativ

Die digitalen Technologien werden zum Nutzen der Menschen in allen Bereichen städtischen Lebens, entsprechend den Bedürfnissen der Bürgerschaft und der von den Projekten Betroffenen entwickelt und eingesetzt. Um dies zu sichern und möglichen Gefährdungen der Stadtgesellschaft insgesamt sowie einzelner Bürger*innen durch die Digitalisierung zu begegnen, werden dem Einsatz und der Ausgestaltung digitaler Technologien durch ethische Leitplanken ein orientierender und begrenzender Rahmen gesetzt.

Die Arbeitsgruppe Ethik des von der Stadtverordnetenversammlung berufenen Ethik- und Technologiebeirats hat diese Leitplanken erarbeitet. Sie gelten für das Handeln der Digitalstadt Darmstadt GmbH, der weiteren städtischen Beteiligungen, sowie der städtischen Verwaltung. Der Ethik- und Technologiebeirat unterstützt hierbei die Digitalstadt Darmstadt insbesondere in der Verantwortung als Modellstadt.

Beschäftigte

Wie kann die Beschäftigung in den Unternehmen nachhaltig gesichert oder ausgebaut werden?

Die Wissenschaftsstadt nimmt ihre soziale Verantwortung im Stadtkonzern wahr. Die Unternehmen der Stadtwirtschaft sind verantwortungsvolle Arbeitgeber. Hierzu gehören wettbewerbsfähige Löhne und Gehälter, Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen und die Minimierung von Leiharbeitsverhältnissen. Wettbewerbsfähige Löhne und Gehälter gehen mit tarifvertraglichen Regelungen einher. Tarifflucht ist nicht zulässig. Auf sachgrundlose Befristungen wird nach Möglichkeit verzichtet.

Der fortlaufende Wandel sowohl innerhalb der Unternehmen als auch im Marktumfeld und die sich daraus ergebenden neuen Anforderungen und Ziele werden von den Führungskräften in den Beteiligungen aktiv an alle Beschäftigten vermittelt. Ein wettbewerbsorientiertes und unternehmerisches Handeln dieser ist zu fördern. Dies setzt wettbewerbsfähige Unternehmen voraus.

Die Unternehmen bauen ihre Leistungen, soweit wirtschaftlich sinnvoll, aus.

Die Personalpolitik im Stadtkonzern orientiert sich am Grundsatz „Fördern und Fordern“. Mit den Personalvertretungen wird seitens der Geschäftsleitungen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit angestrebt.

Alle Unternehmen sollten Aus- und Weiterbildung auf Basis einer jährlich zu erstellenden Bedarfsanalyse anbieten.

Die Beteiligung von Frauen in Fach- und Führungspositionen sowie in Aufsichtsgremien wird weiter gefördert. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht weiter im Fokus.

Aktiver Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Wo bestehen Potenziale zum weiteren Schutz der Umwelt?

Die Nachhaltigkeit in den Unternehmen der Stadtwirtschaft wird weiter gestärkt und ausgebaut.

Die Beteiligungen des Stadtkonzerns werden, unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Aspekten, auch die Umwelt- und Klimaschutzziele der Wissenschaftsstadt Darmstadt fördern und unterstützen. Dabei werden auch digitale Lösungen genutzt.

Wesentliches Ziel der Stadtwirtschaft ist die Reduktion der CO2-Emissionen. Daneben wird auch die Minderung von weiteren Emissionen, wie z. B. SOX, NOX, Feinstaub und Lärm sowie von Flächenverbrauch angestrebt. Außerdem ist die Gebäudeeffizienz, möglichst auch über die aktuell gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) hinaus, zu optimieren. Ausdrücklich begrüßt werden innovative Ideen zur Emissionsreduktion mit geschäftsfeldadäquaten Maßnahmen. Dabei ist die Wirtschaftlichkeit in angemessenem Zeitraum zu berücksichtigen.

Die Unternehmen fördern im Rahmen ihrer Aufgabenstellung und Möglichkeiten die Effizienz der Energienutzung und den bewussten Umgang mit Ressourcen; sowohl in den eigenen betrieblichen Abläufen als auch in der Kommunikation mit ihren Kund*innen, der Darmstädter Bürgerschaft und Unternehmen der Region. Hierzu sollen Strom und Gas über die ENTEGA klimaneutral bezogen werden.

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) werden aktiv verfolgt.

Die Unternehmen der Stadtwirtschaft wirken bei der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan des Landes Hessen mit.

Der Modal Split bezogen auf ÖPNV und Fahrrad wird weiter verbessert.

Darüber hinaus werden ökologisch sinnvolle Mobilitätsketten verstärkt. Hierzu gehören u. a. der Ausbau von Carsharing und On-demand Ridesharing-Angebote.